Hi,
mit sieben Lebensjahren will man nicht mehr als Kind behandelt werden. Mit 14 möchten Menschen lieber 18 sein, mit 55 verkaufen sich manche Individuen dieser Spezies als jünger. Teure Autos sollen bei Männern den Erfolg demonstrieren, hochhackige Schuhe bei Frauen den Po in den Vordergrund stellen, damit sie ein lohnenderes Männchen abbekommen.
Menschen bekriegen sich, weil sie an was „Falsches“„ glauben. Obwohl es gar keine Religionen gibt, auch keine Götter. Dennoch denken manche Menschen, dass dort oben über 70 Jungfrauen nur darauf warten, endlich diese Märtyrer kennenlernen zu dürfen. Wieso eigentlich keine Märtyrerinnen?
Im Marketing von Politik und Wirtschaft wird den Menschen versucht zu verkaufen, wie unendlich sinnvoll ihre Gedanken und Produkte sind. Geruchssprüher in Discountern soll unser Unterbewusstsein animieren, jetzt bestimmte Artikel zu kaufen. Und in Gesprächen mit Freunden und Vertrauten wird gerne gesagt, wenn eine Hilfestellung gewünscht wird: „Also ich an deiner Stelle würde jetzt..“
Das alles zusammengenommen reicht schon aus, sich von diesem Planeten verabschieden zu wollen.
Die tatsächlichen Gründe von Menschen, sie sich das Leben nehmen „wollen“, sind andere. Für alle trifft zu, dass sie den Tod als die beste Wahl erachten. Es gibt keinen besseren Weg.
Woher ich das alles weiß?In meiner Kindheit und Jugend hatte ich die allergrößten Schwierigkeiten, mit meinem Dasein klar zu kommen. Ich wurde in der Schule von Mitschülern verprügelt, ohne ihnen etwas getan zu haben. Ich verstand es nicht. Wieso greifen die mich an, ich hab doch nichts gemacht. Es ging sogar soweit, dass meine Mutter mich von der Schule abholen musste. Was für ein Desaster in meinem jungen Leben. In der Schule interessierten mich nur 3 Dinge: Sport, Erdkunde und Lesen und Sprechen. Der Rest war eher unwichtig.
In meiner Jugend wurde ich derart unzufrieden mit dem Leben, dass weder geschriebene Gedichte, selbstgestrickte Musik noch der Sport als Ventil ausreichten. Was ich in meiner Kindheit bereits angefangen hatte, setzte ich jetzt vehementer fort. Ich begann mich zu "rächen". Ich überschritt dabei Grenzen, die die Gesellschaft gesetzt hat und bekam natürlich Ärger. In einer Sache überzog ich es derart, dass ich alles auf`s Spiel setzte: Die Freundin, den Freund, meinen Job und mein Zuhause. Als meine Tat heraus kam, krachte und schepperte es heftig. Kurz bevor meine Eltern kamen, ich ihnen alles beichten musste, sah ich für eine gewisse Zeit keinen Ausweg mehr. Mein Leben schien verpfuscht, keine Perspektive mehr in Sicht. In diesem Moment dachte ich daran, dass es vielleicht für alle Beteiligten besser wäre, ich würde mich jetzt verabschieden. Eine verständnisvolle und einfühlsame Freundin konnte mir wieder neuen Mut einhauchen, ich entschloss mich, doch noch auf der Erde zu bleiben.
In den Jahrzehnten danach beschäftigte ich mich intensiv mit den Innenwelten von Menschen, versuchte wissenschaftlich wie mit eigenem Kopf und Herz herauszufinden, wie Menschen sind - und weshalb sie so sind, wie sie sind. Ich brauchte eine ganz schön lange Zeit, um es herauszubekommen. Heute habe ich keine Fragen dazu mehr, ich kann inzwischen auch morphogenetisch und telepathisch über alle Staatsgrenzen hinweg denken und fühlen, was bei den Menschen passiert.
Tod ist totAus welchen Gründen auch immer der selbst initiierte Tod die Lösung der Schwierigkeiten sein soll, es gibt keine Rückkehr. Mal eben sich das Leben nehmen, dann mal schauen, ob das gewünschte Ergebnis eintritt, und wenn nicht, dann zurückkommen, das funktioniert nicht. Weg ist weg.
Den Wunsch nach dem Tod gibt es nicht. Jeder Mensch, die sich das Leben nehmen möchte, sieht darin eine sehr positive Absicht. Niemand will irgendjemand Schaden zufügen. Es sieht nach der besten, der einzig richtigen Lösung aus.
Außenstehende Menschen fragen sich nach dem Selbstmord immer, hätte ich es wissen müssen, wieso habe ich es nicht gemerkt. Menschen mit Verabschiedungswünschen sind den Autisten sehr nahe. Es spielt sich innen ab. Ich fühle mich den Autisten wesentlich näher als den Lautschreiern und Oberklugscheißern.
Weshalb es den Wunsch nach dem Tod gibtDie Antwort ist klar. Es gibt keine bessere Alternative. Punkt. Aus. Fertig. Keine Diskussion. Schluss mit dem ganzen Mist. Kein Arzt, kein Therapeut, kein „kann ich etwas für dich tun“ mehr. Endlich Ruhe. Endlich Frieden.
Geht es auch anders?Ja, es ist eine Frage des Kopfes, der Innenwelt. Und der Wahrnehmung. Menschen in Bedrängnis verhalten sich ähnlich wie Pferde, die Fluchttiere sind. Droht Pferden Gefahr, rennen sie weg.
Wenn Menschen mit Delikten vor dem Polizeibeamten sitzen, erklären sollen, weshalb sie „es“ getan haben, dann ähnelt sich die Verhaltensweise. Häufig kommt der Satz, „ich hatte keine Wahl“. Und die oberschlauen Menschen auf diesem Planeten erklären gerne, „du hast immer eine Wahl“. Ach was. Wie weiterführend.
Wie es im Kopf zugeht, zeige ich dir jetzt Stelle dir folgende Situation vor. Du bist auf dem Weg zu einem gemochten Menschen, bist etwas spät dran, um den verabredeten Zeitpunkt einhalten zu können. Du fährst im Auto etwas schneller, um noch rechtzeitig anzukommen. Du schaust zwischendurch immer mal wieder auf die Uhr, um abzuschätzen, ob du es schaffst.
Dann kommst du an eine Kreuzung, du müsstest nach links abbiegen. Das geht aber nicht, weil dort ein Verkehrsunfall grade von Polizeibeamten zu Protokoll genommen wird, ein Krankenwagen ist auch zu sehen. Du schaust dort kurz hin, um dir einen Überblick über das Geschehen zu verschaffen und überlegst, was du jetzt machst.
Rechts abbiegen würde bedeuten, du müsstest einen langen Umweg machen, du würdest es zum verabredeten Zeitpunkt nicht mehr schaffen. Oder umdrehen, zurückfahren, eine andere Wegstrecke suchen.
Du hast also zwei Möglichkeiten, welche wählst du?
Die Auflösung. Es gab nie nur zwei Möglichkeiten, ich habe dich nur in diese Geschichte entführt. Die Straße ging weiter geradeaus, die Sicht war nur durch den Feuerwehrwagen verstellt.. Mistkerl? Akzeptiert.
Was das mit dir und deiner Situation zutun hat?
In kritischen, lebensbedrohlichen Situationen verengt sich das Wahrnehmungsvermögen von Menschen, es wird enger da oben. Bis fast zur Schraubzwinge. Die Außenwelt gibt es nur noch am Rande, alles dreht sich nur noch um die eine, die einzige Frage: „Wie komme ich da raus“.
Dein Black-RoomOder du erzählst von dir, hier, im Forum. Oder in einem selbst gewählten Raum, den ich gerne für dich eröffne. Der Raum-Name ist von dir zu wählen, er könnte zum Beispiel den Namen haben: „Hallo Tod, ich komme etwas später“. Vielleicht gibt es ja eine Alternative zu deinem Vorhaben.
Gruß von John U. Doe