Hi,
wenn im Fernsehen in irgendeinem Film gezeigt wird, wie ein Mensch in einen Beichtstuhl geht, dann werde ich hochaufmerksam. Mich interessiert überhaupt nicht, was es zu beichten gibt, sondern wie beide Parteien mit dieser Situation umgehen. Und wie es wohl dem Menschen danach geht, wenn er gebeichtet hat.
Bild: Andreas Morlock / pixelio.deWer gesündigt hat, muss beichten – am besten in der KircheEin interessantes Marketing, dass sich die Kirche hat einfallen lassen. Da wird sich nicht einfach gegenüber gesetzt, nein, es geht in einen verdunkelten Raum mit Trennwand. Türe zu, jetzt sind wir unter uns. Bis auf Gott, natürlich. Auch wenn die zwei Wesen sich vorher mit Handschlag begrüßt haben, jetzt wird in diesem Raum so getan, als ob. Als ob was?
„Sage mein Sohn / meine Tochter, was gibt es zu beichten“?
Vater, ich habe gesündigt.
Das war ein Originaltonton einer Eingangsbeichte. Wieso Vater, nicht Mutter? Es heißt doch Mutter Erde. Ach so, ich merks grade, es geht ja gar nicht um etwas Irdisches. Ne, stimmt auch nicht. Die Verfehlung ist irdisch, außerirdisch wird sie abgenommen. Jetzt denke ich habe ich es.
Und wenn alles gebeichtet wurde, gibt es eine Strafe, fast wie im irdischen Leben. „Bete 20 Vaterunser“. Das ginge ja noch.
Nur was passiert innen drin im Menschen, ist nach einer Beichte wirklich alles wieder im Reinen? Einmal Schuttabladen und fertig?
Die Erleichterung nach dem EingeständnisEs geht auch außerhalb der Kirche. Wer Mist gebaut hat, möchte sich am liebsten nicht erwischen lassen – von den Anderen. Blöd ist nur, dass Mensch dieses Wissen ständig in sich behält. Und das kann nagen. Es kann sogar soweit gehen, dass Mensch mit dieser Verfehlung nicht mehr klarkommt – und gesteht. Dieses unkirchliche Geständnis kann innen eine gewaltige Erleichterung bedeuten, auch wenn es anschließend eine drakonische Strafe gibt.
Die tut-mir-leid-FraktionEtwas anders verhält es sich mit Menschen, die sehr unsicher sind und ständig meinen von sich, dass sie etwas falsch gemacht haben. Sie entschuldigen sich mit „tut mir leid“, um zu beschwichtigen, zu entwaffnen. Nur wenn dies zum Ritual wird, dann verliert es schnell an Glaubwürdigkeit. Wenn solchen Menschen nicht geholfen wird durch erfahrene Coaches, verlieren sie in dieser Welt. Sich.
Der eigene Doc weiß esLetztlich ist alles, was wir Menschen denken und fühlen, eine Veranstaltung im Kopf, im Herz, in der Seele – wie es auch immer genannt wird. Und natürlich werden Fehler gemacht, die auch gravierend sein können. Das eigene Gewissen ist immer der erste Ansprechpartner, auch wenn es nach außen lautlos ist. Damit gilt es klarzukommen. Dafür braucht es keinen Doc, um zu wissen, was zu tun ist.
Wenn Welten Bescheid wissenKommt auch noch die Geistige Welt hinzu, die weiß, was man getan und / oder nicht erreicht hat, dann bekommt die angeblich intime, geheime Innenwelt eine neue Dimension. Huch, da weiß jemand von mir? Sogar mehr, als ich irdisch von mir selbst weiß? Da können Fragen aufkommen. Woher stammt dieses Wissen, wie kann das gehen. Ist es dieser Gott, der das weiß, oder wer ist das da oben?
Das Knabbern an meiner VergangenheitIch habe eine ganze Reihe von Fehlentscheidungen getroffen in meinem Leben, die Auswirkungen bis heute haben. Bei allen getroffenen Entscheidungen hatte ich ein Gefühl dafür, ob es richtig ist oder nicht. Meine Intuition hat mich immer gewarnt. Setzte ich mich darüber besseren Wissens hinweg, bekam ich die Quittung. Auch wenn es manchmal Jahre gedauert hat, bis ich sie serviert bekam.
Meine KonsequenzMir innerlich beichten zu müssen, eine fatale Fehlentscheidung getroffen zu haben, dies wollte ich nie wieder mit mir erleben. Ich zog weitreichende Konsequenzen in meinem Leben mit mir. Wohl erst durch diese Selbstreflexion kam es zum ersten Gespräch mit der Geistigen Welt.
Gruß von John U. Doe