Hallo,
seit Adam und Eva versucht die Menschheit herauszufinden, ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Religionen haben zu diesem Thema ihren jeweiligen Glauben entwickelt, Esoteriker versuchen auf sehr unterschiedliche Weise das Geheimnis zu erklären. Welcher dieser Antwortmöglichkeiten tatsächlich stimmen, ist eine Frage der Betrachtung. Oder des Wissens. Ein Neurochirurg befand das Leben nach dem Tod als völligen Unsinn ab – bis er starb und zurückkehrte. In seinem Buch „Blick in die Ewigkeit“ (ISBN: 3778774778) beschreibt er seine Erfahrungen.
Von der Virusinfektion in die Bewusstlosigkeit
Am 10. November 2008 trat beim 54-jährigen Neurochirurg Eben Alexander ein höllischer Schmerz in seiner Wirbelsäule auf. Seine erste Selbstdiagnose, dass es sich um eine Auswirkung seiner Virusinfektion handelt, die er seit Wochen mit sich herumschleppte, war fraglich. Als die Schmerzen immer größer wurden, Eben Alexander sogar bewusstlos wurde, wurde er ins Krankenhaus eingeliefert.
Die Diagnose der Ärzte
Eine bakterielle Meningitis, so die Diagnose der Ärzte. Gewöhnlich rufen Viren Hirnhautentzündungen hervor. Dass Bakterien sie verursachen, ist nicht nur selten, sondern für den Betroffenen auch gefährlicher. Wird die Krankheit nicht behandelt, verläuft sie tödlich. Selbst mit geeigneten Antibiotika liegt die Mortalitätsrate zwischen 40 und 80 Prozent, schreibt Scott Wade, ein Spezialisten für Infektionskrankheiten und behandelnder Arzt von Eben Alexander.
Die Bakterien, die eine Hirnhautentzündung verursachen, greifen zunächst die äußere Oberfläche des Gehirns an und zerstören sehr effizient solche Strukturen, die laut Alexander für den „menschlichen Teil unseres Gehirns“ zuständig sind – den Neocortex. Die tieferen Gehirnstrukturen, die überlebenswichtig sind, bleiben zunächst intakt. Erst ganz zum Schluss schalten die Bakterien sie aus.
Entweder Tod – oder Pflegefall
Eben Alexander fällt ins Koma, sein gesamter Neocortex funktioniert nicht mehr, schreibt der Arzt. Sein Zustand ist ernst. „Trotz einer sofortigen, aggressiven Antibiotika-Behandlung seiner E.-coli-Meningitis und kontinuierlicher Pflege auf der Intensivstation lag er sechs Tage im Koma, und die Hoffnung auf eine schnelle Genesung schwand“, schreibt Scott Wade. Mit einer Wahrscheinlichkeit von über 97 Prozent sollte der Familienvater sterben. Wenn er es schaffte, dann als Pflegefall.
Er kam gesund zurück
Doch Eben Alexander überlebt ohne bleibende Hirnschäden – ein medizinisches Mysterium, sagt der Arzt. Aber das eigentliche Wunder habe er in der Zeit erlebt, in der er fast tot war, erzählt der Amerikaner. In seinem Buch „Blick in die Ewigkeit“ berichtet er von seiner Nahtoderfahrung. Er sei in eine Welt eingetaucht, die ihm erschreckend real vorgekommen sei. Eine Welt aus reinem, hellem, weiß-goldenem Licht, die die „eigenartigste, schönste Welt“ war, die er je gesehen hatte.
„Eine Welt außerhalb des Bewusstseins kann es nicht geben“
Alexander war bis zu diesem Zeitpunkt überzeugt davon, dass es eine solche Welt – ein Bewusstsein außerhalb des Körpers – nicht geben könne. Als renommierter Neurochirurg und überzeugter Wissenschaftler, der unter anderem an der Harvard Medical School in Boston gearbeitet hatte, ging er davon aus, dass das Gehirn die Maschine sei, die das Phänomen Bewusstsein erzeugt: „Wenn diese Maschine ihre Funktion einstellt, kommt auch das Bewusstsein zum Erliegen. So ungemein kompliziert und mysteriös die tatsächliche Mechanik der im Gehirn ablaufenden Prozesse auch sein mag, im Prinzip ist es einfach: Wenn man den Stecker zieht, geht der Fernseher aus“, lautete seine Erklärung.
Er betreute Menschen, die schwere Hirnschäden hatten und im Koma lagen. Manche davon waren dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen. Solchen, die von Begegnungen mit lieben Verstorbenen in einer anderen Welt redeten, die von Licht und Liebe dort sprachen, hörte der Wissenschaftler verständnisvoll zu und war sich indes sicher: Es musste sich um eine „von Kummer induzierte Fantasie“ handeln.
Eine Mogelei des Hirns war nicht möglich
Während seiner Zeit im Koma will sich Eben Alexander in dieser Welt wiedergefunden haben. Von Nahtoderfahrungen berichteten einige Menschen. Das Besondere an dem Erlebnis von Alexander: Wissenschaftler glauben, dass das Gehirn dem Menschen kurz vor dem Tod solche Erfahrungen vorgaukeln kann. Weil bei Alexander jedoch zumindest die Hirnfunktionen des Neocortex, die für das Bewusstsein zuständig sein sollen, komplett ausfielen, ist diese Erklärung seiner Ansicht nach nicht möglich. Als Neurochirurg kennt er sich besonders gut mit den Vorgängen im Gehirn aus. Er erklärt, was die Krankheit mit seinem Gehirn gemacht hat und auch, warum er nie an die Welt glaubte, die ihm nun erschreckend real vorkam.
Das Bewusstsein außerhalb des Körpers
Es gibt ein Bewusstsein, das ohne den Körper existieren kann, so seine Erklärung. Auf seiner Reise in die andere Welt, will er verschiedene Stationen durchlaufen haben. Er nennt sie die Unterwelt oder das „Reich der Regenwurmperspektive“, den Übergang und das Zentrum. Seine erste Station, das „Reich der Regenwurmperspektive“ beschreibt der Arzt wie ein rot-braunes Meer aus Objekten, die aussahen wie „Wurzeln“ und „Blutgefäße in einem gewaltigen, schlammigen Mutterleib“. Er war mittendrin, tief in der Erde, aus der manchmal groteske Tiergesichter hervorkamen, „stöhnten und krächzten und verschwanden“. Sprache, Gefühle, Logik – alles sei weg gewesen. Es habe nach Kot, Blut und Erbrochenem gerochen.
Der Tunnel mit Licht
Alexander erzählt von einem Tunnel mit Licht, der ihn in einen Übergangsbereich leitete. Dort fand er üppig grüne, erdähnliche Landschaften. „Ich flog über Bäume und Felder, Flüsse und Wasserfälle, hier und da auch über Menschen. Kinder waren auch darunter. Sie lachten und spielten. Die Menschen sangen und tanzten in Kreisen“, schreibt er. Eine hübsche junge Frau soll ihn auf der Reise durch die Übergangsphase ins Zentrum begleitet haben.
Die Begegnung mit Gott
Im „Zentrum“ angekommen, einem Ort zu dem er über rosa-weiße Wolken gelangt sein will, glaubt der Neurochirurg Gott selbst begegnet zu sein. Er beschreibt Gott als „tiefschwarze Dunkelheit, die zugleich übervoll mit Licht war“. Und weiter: „Es kannte mich in- und auswendig und sprudelte über vor Eigenschaften, die ich mein ganzes Leben lang mit menschlichen Wesen – und nur mit menschlichen Wesen – in Verbindung gebracht hatte: Wärme, Mitgefühl, Pathos … ja, sogar Humor und Ironie.“ Das Herzstück der anderen Welt sei die Liebe gewesen.
Gruß von John U. Doe